Arbeitskreis der Religionslehrerverbände
in Baden-Württemberg
Gespräch mit den Vertretern des Landeselternbeirats (Herr Keck und Herr Dr. Rees)
Gespräch mit folgenden Inhalten:
- Stellung der Fächer Religion und Ethik
- Zunehmend aggressiv auftretender Laizismus; tritt stärker auf, als er Unterstützung hat;
- Jüdische Gemeinden Baden: keine Konkurrenz zw. Religion und Ethik; Ethik als Religionsersatzunterricht ist eigentlich falsch;
- Freikirchliche SuS wieder stärker im evangelischen RU
- Teilweise auch islamische Kinder im RU
- Kirchliche KiTas auch für z.B. muslimische Kinder attraktiv (dient auch der Integration);
- Wertekompass lieber von einem Religionslehrer vermittelt als von einem GK-Lehrer, von dem man nicht weiß, wo er verortet ist;
- Wie steht LE-Beirat zur christlichen Gemeinschaftsschule?
Badischer Toleranzgedanke, Koedukation, integratives Element in der Gesellschaft wird positiv gesehen -> Warum nicht für alle Schularten?
- Gedanken machen über Bildungsbegriff (Melanchton – Humboldt – wo stehen wir jetzt?/ Schulen nur noch Ausbildungsstätten?/ Kritisch hinterfragende Selbständigkeit)
-> selbstbewussteres Auftreten für den Religionsunterricht
- Versuche vor Ort (z.B. 3. Klasse Kommunionunterricht, dann braucht man ja keinen RU -> dafür Bewegungsfach o.ä.) -> Eltern reagieren auf solche Vorschläge sehr sensibel, fragen nach, ob das überhaupt geht…
- Berufliche Orientierung sollte größere Rolle spielen (v.a. am Gymnasium); stärkere Praxisorientierung; Schule soll befähigen seine Identität entwickeln zu können -> hier kommt eigentlich RU ins Spiel (Interesse der SuS gering); <- Sozialpraktikum greift hier sehr gut (an staatl. Schulen nicht im Bildungsplan verortet; kann nicht verpflichtend sein);
- Reform der Lehrerausbildung (fürs Gymnasium eine stärkere pädagogische Kompetenz; Gymnasium 2020 geprägt durch Besitzstandswahrungsrechte);
- Kein Interesse an der Abschaffung der Gymnasien (PhV Motive: Besoldung etc. wird nicht angesprochen, unter der Oberfläche geht es um etwas ganz anderes; es wird zu wenig nach Gemeinsamkeiten gesucht); -> Streichungen zurücknehmen, aber gerecht auf Schularten verteilen; Eltern müssen untereinander solidarisch sein (nicht schulartspezifisch);
- Durch internationalen Bildungsvergleich wissen wir, wo wir stehen; um nicht hinten zu landen, muss Geld in die Hand genommen werden;
- Verdacht: Inklusionssparpaket (in 2. Legislaturperiode);
- Förderschulen sollen grundsätzlich erhalten bleiben;
- Aus Recht zur Inklusion kann keine Pflicht zur Inklusion werden!!!
- Keine Abschaffung des Berufsbildes des Sonderschullehrers (= hoch-spezialisierter Fachmann)
- Inklusion nicht nur Aufgabe von Schule, sondern gesellschaftliche Aufgabe
- Durch Inklusion entsteht großer Gewinn in Bezug auf soziales Lernen
- Lehrerweiterbildung sehen wir sehr skeptisch; über Multiplikatoren kann dies nicht funktionieren;
- LE-Beirat fordert Pflicht zur Weiterbildung! Muss auch zumutbar, erfolgversprechend, anreizender sein (vor Ort, zeitliche Organisation, gesamtes Kollegium…);
- Lehrerarbeitszeitmodell ist überholt; muss an andere Länder angeglichen werden; Lehrer muss an der Schule sein und dort seine Arbeit machen; <- Schulen müssen anders gebaut sein!
- Auch in der ersten und letzten Ferienwoche Präsenz in der Schule; -> systemisches Problem;
- Symposium zum Thema: Ganztagesschule und bürgerliches Engagement
- Wie kann Lebensumfeld in die Schule mit hinein genommen werden?
- Ganztagesschule braucht pädagogisches Konzept
- Projekte auch außerhalb des Schulgebäudes verorten; -> Verortung auch in der Zivilgesellschaft; dürfen kein „Feierabendniveau“ haben;
- G9 und Gemeinschaftsschule in die Breite bringen;
- Konkurrenz zw. G9 und Gemeinschaftsschule ist nicht unbedingt schlecht;
- aktuell herrscht Staatsdirigismus
- 80% der Eltern hätten lieber G9
- 14% Einsparungen: Wie können Eltern und Lehrer gemeinsam handeln?
- Was raten Elternvertreter? (zusätzlich weiter machen oder Signal an KuMi senden und streichen?); -> Rebellion
- LE-Beirat wurde nicht gehört
- deutliches politisches Signal setzen (-> Petition zur Zurücknahme)
- Perspektive eröffnen; Sozialverträglichkeit;
FAZIT:
Gemeinsame Sorge:
- Religion als Bildungsfach und Religion als Wertefach
- Frage nach Gerechtigkeit von Bildung
- Frage nach Qualität von Bildung
- Eltern haben andere Möglichkeiten; Lehrer werden hier schnell missverstanden;
- Schulgemeinschaft darf sich nicht auseinanderdividieren lassen -> dann wird es fürs KuMi leicht
- Gedanke des Schulfriedens zu stärken à langfristige Dimension/ keine Schnellschüsse; ->Konsensbildung im gesellschaftlichen Diskurs
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